Beratungsstellen für Frauen* sind wichtige Einrichtungen, die von der zweiten Frauenbewegung gegründet wurden. In dem Projekt forschen Wissenschaftlerinnen gemeinsam mit Beraterinnen und Klientinnen von Frauen*-Beratungsstellen. Uns interessieren die Lebensgeschichten von Frauen*, die sich an Beratungsstellen Hilfe holen. Deshalb stehen in dem Projekt unter Bürgerinnen-Beteiligung biografische Interviews im Zentrum der Forschung. Die Eckdaten der Interviews werden anschließend zu biografischen „Profilen“ verdichtet und – wenn gewünscht – öffentlich zugänglich gemacht.

Die Wissenschaftlerinnen möchten die Interviews der Frauen* anschließend mit Interviews vergleichend analysieren, die in dem vorangegangenen FWF-Forschungsprojekt „The Psychological is Political“ (2018-2022) geführt wurden.

In dem Folgeprojekt forschen wir gemeinsam mit den Wiener Beratungsstellen Frauen* beraten Frauen* (Dr. Bettina Zehetner) und Peregrina (Dr. Sigrid Awart und Dr. Andrea Kaiser-Horvath). Im Advisory Board des Projekts beraten uns Prof. Michelle Fine & Prof. Maria Elena Torre (CUNY), Prof. Thomas Stefan (Postdam), Prof. Alexandra Rutherford (Toronto) und Dr. Kate Sheese (Berlin). Der Projektabschluss ist für Dezember 2023 geplant.

Projektteam

Projektleitung
Ass.-Prof. Dr. Nora Ruck (nora.ruck@sfu.ac.at)

Projektmitarbeiter:innen
Dr. Barbara Rothmüller, Julia Struppe-Schanda, MA

Methode

In Workshops werden die Frauen* darin angeleitet, ihr Wissen in Form von erzählten Geschichten und/oder mit visuellen Methoden zu dokumentieren. Diese Methode der Oral History Forschung kann und soll auch nach Abschluss des Projekts in den sozialen Gemeinschaften der Frauen* und den Beratungsstellen weitergetragen werden.

Fragestellung(en) und Hypothesen

  • Was bedeutet es, ein gutes Leben als Frau* in dieser Gesellschaft zu führen?
  • Welche Voraussetzungen braucht es dafür und welche Hindernisse für ein gutes Leben nehmen Frauen* wahr?

Wissenschaftliche und praktische Relevanz

Die Perspektive von Klientinnen ist bislang nur sehr selten in der Geschichte der Psychologie berücksichtigt worden. Vor allem benachteiligte Frauen* werden oft wenig gehört, bspw. Migrantinnen oder armutsbetroffene Alleinerzieherinnen. Die Forschung mit Klientinnen möchte die Frauen* empowern und mit ihnen gemeinsam untersuchen, wie gesellschaftliche Umstände ihren Lebensweg geprägt haben.

Fördergeber

FWF

Projektlaufzeit

05/2022 – 04/2024

Veröffentlichungen

Vortrag: „The Psychological is Participatory. Feminist critical participatory action research with women’s counseling centers and their clients“, Vortrag bei der Annual Conference of the European Society for the History of the Human Sciences (Nora Ruck, Barbara Rothmüller, Emelie Rack & Vanessa Siebauer), SFU Berlin, 30. August 2022.    

Bei Interesse am Projekt kontaktieren Sie bitte Nora Ruck (nora.ruck@sfu.ac.at) oder Barbara Rothmüller (barbara.rothmueller@sfu.ac.at).